Geschichte

Am 21. November 1904 wurde der Ski-Club Brienz von sieben Brienzern gegründet. Schon 1905 konnten drei weitere Mitglieder aufgenommen werden, dabei auch die erste Frau. Während den beiden Kriegen, sanken die Aktivitäten des Clubs auf ein Minimum. Aber die, in der Nachkriegszeit einsetzende Hochkonjunktur blieb auch für den Ski-Club Brienz nicht ohne Folgen.

 

1958 wurde der erste Skilift in Betrieb genommen. Zu dieser Zeit begann der Wintertourismus auf der Axalp. Einige der Anlässe, die in früheren Jahren eingeführt wurden, sind im Club zur Tradition geworden. So zum Beispiel das Jugendskirennen, welches im Jahr 1919 zum ersten Mal durchgeführt wurde und noch heute seinen festen Platz in der Agenda hat. Auch der Lottomatch (1955) und der Veteranenabend (1959) gehören zum festen Programm.

 

Bericht des langjährigen Clubmitgliedes Fritz Mich (Jahrgang 1919)

geschrieben im März 1999

Bereits als fünf Jähriger war ich mit meinem Vater im Schybärg. Damals natürlich alles zu Fuss. Grösster Anlass im Winter war schon immer das Jugendskirennen "an Tannen" und später "im Tal". Schon früh im Jahr wurden die Gaben für die vielen Buben und Mädchen vom Dorf und Kienholz gesammelt. An einem günstigen Sonntagmorgen gab "Eichirel" durch Ausläuten das Rennen bekannt. Start war um 13.00 Uhr auf "Geeren" oder an "Birchen". Als Zeitmessung für Start und Ziel war eine gute Taschenuhr mit Schleppzeiger genügend. Später wurden Borduhren aus "Moran"-Militärflugzeugen von Unterbach zur Verfügung gestellt. Die Piste wurde am Samstag und Sonntagmorgen mit Ski oder zu Fuss präpariert. Das Startgeld betrug 50 Rappen inkl. Versicherung. Für das Rechnungsbüro waren zwei Schulmeister verantwortlich. Der ganze Anlass wurde jeweils fast zu einem Dorffest, wo Jung und Alt mitfieberten. Die Rangverkündigung, ein riesen Gedränge, fand im Restaurant Steinbock statt.

 

Die Strasse auf die Axalp war im Winter nicht befahrbar, die Hotels waren nur im Sommer offen und der Skibetrieb steckte noch in den Kinderschuhen. Fast jeden Samstagabend trafen sich einige Clubmitglieder im Brunnen, um den dreistündigen Aufstieg unter die Bretter zu nehmen. Wer Felle besass, war natürlich im Vorteil. Oben angekommen, musste vielmals erst die Hüttentür ausgeschaufelt werden. Lange hat man sich auf den heissen Kaffee gefreut, aber oh we, da war dann auch noch das Wasser eingefroren. Das hiess, zuerst musste noch mühsam Schnee geschmolzen werden. Die Hütte war einfach eingerichtet. Genügend Brennholz zum Heizen und Kochen war immer da, so dass es in ein bis zwei Stunden gemütlich warm war in Küche und Stubeli. Die Petroleum-Lampen wurden geputzt und mit Jassen und Singen verbrachten wir gemütliche Hüttenabend. Nach einem gemütlichen Morgenessen, spannte man die Felle auf die Ski, um zwei Mal am Morgen und nach einem kurzen Mittagessen ein drittes Mal auf die Windegg zu steigen und in stiebender Fahrt mit "Telemark" oder "Kristiania" zur Hütte zu fahren. Nach dem Putzen und Aufräumen kam die grosse Abfahrt, meist bis hinunter in den Brunnen.